Oft beginnt das Smarte Zuhause mit ein paar Kleinigkeiten. Man möchte hier mal ein Licht und dort mal eine Lampe schalten können, oder einfach ein Gerät per Sprache oder automatisch einschalten lassen. Deshalb liest man in einschlägigen Foren oder auf Hilfeseiten oft, dass Leute die mit dem Thema Haussteuerung beginnen möchten, erst mal nach günstigen Funksteckdosen die zu empfehlen sind fragen. Was dann oft etwas später hinzukommt, ist das man gerne wissen möchte, was verbrauchen denn meine Geräte im Standby oder auch im laufenden Betrieb denn an Strom.

Wir haben für euch 2 WLAN Messsteckdosen und 1 Funkt Steckdose getestet, welche ihr sowohl über FHEM als auch über Alexa steuern könnt, wenn auch bei der Funksteckdose nicht ohne Zusatzhardware. Was hier gleich vorab zu erwähnen ist, ist dass beide WLAN Steckdosen nicht, oder nur sehr schwer, gleichzeitig mit FHEM und ihrer vorgesehenen Alexa Integration zu steuern sind, da einem hier die Firmware immer einen Strich durch die Rechnung macht. Da man aber als erfahrener FHEM Nutzer meistens auch gleichzeitig die HA-Bridge mit auf dem Raspberry installiert hat, kann man somit auch gut und gerne auf die Cloud Funktion der Steckdosen verzichten, da diese sowieso nur einen gewissen Faktor Unsicherheit in die eigene Haussteuerung bringt.

1. Brennenstuhl Funkschalt-Set RCS 1000 N Comfort

Beginnen wir mit der Funk Variante. Die Brennenstuhl Funkschalt-Set RCS 1000 N Comfort sind nicht nur bei Amazon, sondern auch in einigen Baumärkten erhältlich. Üblicherweise erhält man ein dreier Set welches mit einer Fernbedienung mit 8 Tasten geliefert wird. Außerdem erhält man eine bebilderte Anleitung, wie die DIP-Schalter der Steckdosen und der Fernbedienung eingestellt werden müssen, um sie auf verschiedenen Tasten oder in Gruppen zu schalten. Da die Steckdosen auf dem Intertechno V1 Protokoll basieren, sind sie mit vielen Systemen kompatibel, da dies eines der verbreitetsten Protokolle ist. Dadurch ist es aber leider auch nicht mehr auf dem neuesten Sicherheitsstandard und relativ Störanfällig. Hinzu kommt, das das 433 MHz Frequenzband ziemlich ausgelastet ist und keine besonders guten Reichweiten erzielt. Gerade in einem Mehrfamilienhaus mit vielen Parteien, kann es schon mal vorkommen, dass der Nachbarn einem die Steckdosen schaltet. Hier hilft es dann nur einen neuen Hauscode zu vergeben.

Steuerung über Alexa:

Die Steuerung dieser Funksteckdosen ist leider nicht direkt über Alexa möglich, allerdings gibt es die Möglichkeit, sie über einen Broadlink RM Pro/MINI3 (Beitrag vom 07.03.2019) zu steuern. Die Anleitung hierzu findet ihr im Verlinkten Beitrag.

Steuerung über FHEM:

In FHEM auch die Möglichkeit die Steckdosen über den Broadlink RM Pro/MINI3 zu steuern. Hierzu findet ihr ein kleine Anleitung im FHEMWiki.

Außerdem besteht hier auch die Möglichkeit die Steckdosen über einen 433 MHz CUL zu steuern. CUL – FHEMWiki

Eine ausführliche Anleitung zur Einrichtung der Steckdosen über einen CUL findet ihr hier. Intertechno FHEMWiki

 2. WLAN Smart Steckdose (AISIRER) Alexa Wifi

Als zweites widmen wir uns der günstigen WLAN Alternative. Die von mehreren Herstellern unter verschiedenem Namen angebotenen WLAN Smart Steckdosen basieren alle auf der Smart Life App, mit der auch bestimmte WLAN Leuchtmittel ähnlich wie bei der Magic Home App (Beitrag vom 24.03.2019) über eine Cloud gesteuert werden können. Die Steckdose ähnelt Optisch sehr Stark den Z-Wave Steckdosen, welche sich gerade bei FHEM Usern, unter anderem auch wegen ihrer kleinen und kompakten Bauform, großer Beliebtheit erfreuen.

Die Einrichtung über die App ist denkbar einfach. Hierzu wird einfach der QR-Code auf der Verpackung gescannt und die Smart Life App heruntergeladen. Anschließend wird man in der App wie meistens dazu aufgefordert, ein Cloud Konto anzulegen, mit welchem sich später der Alexa Smart Life Skill verbindet. Dann oben Rechts auf das Plus Zeichen tippen und anschließend an der Steckdose die Taste für 5 Sekunden tippen, biss die Kontrollleuchte schnell blinkt. Das Gerät wird gefunden, man wird dazu aufgefordert, das WLAN zu wählen und sein Passwort einzugeben, und Anschließend verbindet sich die Steckdose mit dem Heimischen WLAN.

Was kann die Steckdose. Neben dem Ein- und Ausschalten per App und Alexa, kann die Steckdose den Stromverbrauch messen, man kann über die App Timer definieren und dank der Cloud Funktion kann man von überall aus kontrollieren ob die Steckdose an oder aus ist, und diese per App von überall ausschalten. Aufgrund der kompakten Bauform nimmt sie außerdem, gerade an Mehrfachsteckdosen nur einen Steckplatz in Anspruch.

Steuerung über Alexa:

Zur Steuerung über Alexa muss zusätzlich zur App und dem erstellten Cloud Konto nur noch der Smart Life Skill für Alexa aktiviert und mit den Cloud Zugangsdaten gefüttert werden. Anschließend kann man über einen Suchlauf die Steckdose in der Alexa App als Smart Home gerät finden und steuern.

Steuerung über FHEM:

Eine Direkte Steuerung der Steckdose und ein Auslesen der Verbrauchsdaten über FHEM ist leider nicht möglich, da es für diese Steckdosen kein natives FHEM Modul gibt. Allerdings existieren im FHEM Forum mehrere Anleitungen, wie man die Steckdosen mit einer Custom Firmware Flaschen kann, um sie dann per FHEM Modul auszulesen. Da die Steckdosen auf einem einfachen ESP beruhen, sollte dies für Versierte FHEM Nutzer kein großes Problem darstellen, führt aber auch dazu, das die eigentliche App und dazugehörige Cloud Funktionen außer Betrieb gesetzt werden.

3. Edimax SP-1101w und SP2101w Smart Plug

Bei den Steckdosen Edimax SP-1101w und SP-2101w handelt es sich um zwei WLAN Steckdosen aus dem Hause Edimax. Wobei die SP-1101w eine reine WLAN Steckdose ohne Energie Messfunktionen und bei der SP2101w mit Energie Messfunktionen handelt. Die Steckdosen gerieten vor ca. 2 Jahren in meinen Fokus, da es für sie ein Natives FHEM Modul gibt, mit dem man alle Werte direkt abrufen kann. Außerdem erhielt man die SP2101w zu der zeit teilweise im Angebot für unter 25€.

Inzwischen existiert von der SP2101w eine Version 2, welche über eine Cloud Funktion direkt mit Alexa steuerbar ist. Aber nach meinem Test kann ich definitiv sagen, dass auch die ältere Version 1 über die EdiSmart App verbunden werden kann und sich damit auch gleich die Firmware der Version 2 installiert. An dieser Stelle möchte ich FHEM Nutzer ausdrücklich davor warnen, die Steckdose über die EdiSmart App zu verbinden und somit die neueste Firmware 3.0 zu installieren, da bei dieser ein Kryptisches Passwort vergeben wird, welches nicht mehr geändert werden kann wie z.B. noch in der EdiLife App. Somit kann die Steckdose nicht mehr über das FHEM Modul angesprochen und ausgelesen werden, da hierfür das Passwort zwingend erforderlich ist.

Steuerung über Alexa:

Die Steuerung über Alexa funktioniert in über die EdiSmart App und den dazugehörigen Alexa Skill. Die Verbindung ist logisch aufgebaut und in einer ausführlichen beiliegenden Anleitung beschrieben. Mit der Steuerung über Alexa hat Edimax wohl versucht ein veraltetes Produkt zu einem überteuerten Preis wieder auf den Markt zu bringen. Allerdings ist mir bei meinen ersten Tests schon aufgefallen, dass die Steuerung der Steckdose über die Cloud Funktion und Alexa leider sehr stark verzögert von Statten ging. Hier kam es teilweise zu Schaltzeiten von bis zu 10 Sekunden, was für meinen Geschmack und den heutigen Stand der Technik einfach nicht zu vertreten ist. Liebes Edimax Team, hier muss wohl noch ein bisschen nachgebessert werden um mit der ständig wachsenden Konkurrenz mithalten zu können.

Steuerung über FHEM:

Nutzt man die Steckdosen mit eine Firmware 2.08 oder kleiner, lassen sie sich problemlos über das Modul EdiPlug in FHEM integrieren, hierzu wird einfach nur folgender Befehl in FHEM abgesetzt:

define <name> EDIPLUG <IP or FQDN>

Anschließend kann es noch, je nach Firmware Version und vergebenem Kennwort notwendig sein, das Attribut Passwort zu ändern, und schon werden alle Werte der Steckdose ausgelesen und man kann sie Ein- oder Ausschalten.

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Thomas Wiesner

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