Bereits letztes Jahr habe ich euch über meine Balkon PV Anlage berichtet. Auch die „Nulleinspeisung“ Welche ich bisher durch zuschalten von Geräten realisiert hatte, habe ich euch bereits im Video vorgestellt. Allerdings ist mir vor kurzem aufgefallen, wie viel Energie ich in nicht benötigte Geräte und zum Versorger verschenke. Somit war für mich klar, ein Batterie-Speicher System soll als Add-on zu meinem BKW die nächtliche Stromversorgung übernehmen. Nach einiger Recherche habe ich mich aus zwei Gründen für das System von Zendure entschieden. Zum einen lässt sich die Nulleinspeisung direkt mit dem bereits von mir genutzten Shelly 3EM realisieren. Zum anderen lässt sich das System auch in Home Assistant einbinden. Ein Video zur Einbindung in Home Assistant folgt am Sonntag.

Kommen wir im ersten Schritt zum Lieferumfang und den Technischen Daten. Im Lieferumfang des von mir bestellten Komplett-Sets befindet sich der LiFePO4 Akku AB2000 mit einer Kapazität von 1920Wh, der Hub2000 welcher mit PV Modulen bis 1800W bestückt werden kann und alle benötigten Verbindungskabel und Adapter die Batterie mit dem Hub und den Hub mit dem Wechselrichter zu verbinden. Alle Komponenten sind mindestens IP65 Zertifiziert und der Akku kann bei Temperaturen bis -20°C verwendet werden. Somit ist das System auch für den Außeneinsatz auf Balkon oder Garten geeignet. Erweitern lässt sich das System auf bis zu 4 Akkus um somit eine Gesamtkapazität von ca. 8 KWh zu bekommen.

An allen Stellen wo das System Verkauft wird kann man von spezifischen Problemen lesen, welche meist im Zusammenhang mit dem ersten Firmware Update stehen. Hierzu kann ich jedem nur empfehlen den Hub bei der ersten Verbindung nur über Bluetooth zu verbinden. In dem Fall ist das Firmware Update bei mir ohne Schwierigkeiten durchgelaufen. Anschließend gab es auch keine Probleme bei der Ersteinrichtung in der App über WiFi. Zur Einrichtung erstellt ihr einfach ein Benutzerkonto bei Zendure und fügt anschließend den Hub über das Plus oben rechts hinzu. Der Prozess ist sehr gut geführt und selbsterklärend.

Da ich mir ja letztes Jahr den Shelly 3EM als zentrale Stromüberwachung zugelegt habe, kann ich diesen für den Smart-CT Modus (Nulleinspeisung) als Ausgangswert nutzen. Um dies einzurichten geht man folgendermaßen vor:

  1. In der App tippt man unten rechts auf seinen Benutzer.

2. Anschließend tippt man im unteren Bereich auf das Shelly Symbol

3. Nun kommt eine Abfrage eure Zugangsdaten zur Shelly Cloud. Hierüber verknüpft ihr euer Shelly Konto mit der Zendure App.

4. Anschließend habt ihr die Möglichkeit über „+ Gerät hinzufügen“ eure kompatiblen Shelly Geräte in die Zendure App einzufügen.

5. Wenn dies geschehen ist, wechselt ihr zurück auf die Startseite und tippt auf euren Hub2000 um in die Power Flow Ansicht zu kommen.

6. Dort tippt ihr im unteren Bereich auf „Energie“ und im nächsten Fenster im unteren Bereich auf „Energieplan“.

7. Dort scrollt ihr ganz nach unten und setzt den Haken beim Smart-CT-Modus. Und habt anschließend die Möglichkeit den Smart-CT-Stromkreis unterhalb auszuwählen.

8. Im folgenden Fenster habt ihr im ersten Moment nur die Möglichkeit eine der drei Phasen des 3EM zu wählen. Allerdings habt ihr im unteren Bereich die Auswahl „Wechseln Sie zur Energieüberwachung von Drei Phasen“ um auf die Drei-Phasen-Messung umzuschalten. Sobald dies angeklickt wurde, kann man alle drei Phasen gleichzeitig auswählen.

9. Ein Tippen auf Speichern oben rechts führt uns wieder ins vorherige Fenster, in welchem man sich noch entscheiden kann, ob der Hausstrom Priorität bekommen soll. Hierbei wird immer der Volle Hausstrom über die PV Leistung versorgt, was dazu führen kann, dass auch etwas überschüssige Energie eingespeist wird.

10. Ein weiteres Tippen auf Speichern startet den Smart-CT-Modus welcher ab jetzt voll automatisch die Batterieladung und die Einspeisung ins Hausnetzt regelt.

Die Einbindung in Home Assistant wird hierfür über den Cloude-MQTT Server von Zendure verwirklicht. Das Video findet ihr hier: „Zendure Batteriespeicher 🔋 in Home Assistant einbinden – Schritt-für-Schritt Anleitung

Häufig genannter Kritikpunkt Trägheit: Oft wird davon berichtet, dass das System Träge in Bezug auf den Smart-CT-Modus sei. Hierbei muss ganz klar gesagt werden, dass die Verbindung zum Shelly 3EM über die Shelly Cloud und nicht rein lokal realisiert ist. Somit kann es je nach Internetanbindung und Cloud-Verfügbarkeit natürlich zu Verzögerungen kommen. Des Weiteren wird die Leistung zum Wechselrichter bei einer starken Steigerung nicht direkt auf den benötigten Wert oder die Maximalgrenze angehoben, sondern in mehreren Schritten herangeführt. Das ist natürlich bei der Priorität auf den Hausstrom nicht zielführend, aber für den Fall, dass man den gesamten PV ertrag selbst nutzen möchte nicht weiter schlimm. In meinen ersten Tagen belief sich die maximal ins Netzt eingespeiste Energie pro Tag immer deutlich unter 0,1 kWh, was sich in meinem Fall dann auf 1-2 Cent pro Tag festmachen lässt.

Kosten/Nutzen:

Mit einem Preis von 1258 € ist das System definitiv eines der hochpreisigen Systeme, welches sich bei einer reinen Kosten/Nutzen Rechnung erst mal amortisieren muss! Hierfür gibt es verschiedene Rechner im Netz, welche einem Richtwerte liefern, ob es sich für einen selbst lohnt ein solches System zu kaufen. Allerdings gibt es abseits der Kosten/Nutzen Rechnung auch noch weitere Faktoren die für die Anschaffung eines Speichers sprechen können, wenn man sich diesen leisten kann. Denn man macht sich damit in jedem Fall weniger abhängig von seinem Stromanbieter und zukünftigen Preiserhöhungen (Diese werden übrigens in fast keinem Kosten/Nutzen Rechner berücksichtig). Außerdem empfinde ich persönlich den Umweltaspekt auch als großen Treiber, da ich selbst ja sonst den Strom in nicht benötigte Geräte geleitet habe, um meinem Netzbetreiber weniger Strom zu schenken.

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Thomas Wiesner

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