Einige von euch wissen vielleicht, dass ich seit über zwei Jahren das We.Lock Smartlock mit Bluetooth, RFID und Zahlencode verwende und mit diesem immer sehr zufrieden war. Auch wenn es mich nie im Stich gelassen hat, schwebte immer ein bisschen die Angst im Raum, was bei einem Defekt passieren würde, da es einfach keine Notentriegelung besitzt. Also habe ich mich vor etwas mehr als einer Woche dann doch für das Upgrade zum Nuki 3.0 Pro entschieden. Wie es sich in der Zeit bei mir geschlagen hat und wie es mit der Steuerung über Alexa und Home Assistant aussieht erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Warum das 3.0 Pro:

Für die Pro Variante habe ich mich in erster Linie aus Nachhaltigkeitsgründen entschieden. Zum einen kommt das 3.0 Pro bereits mit dem wieder aufladbaren Power Pack und muss nicht mit herkömmlichen Batterien betrieben werden. Zum anderen wird keine separate Bridge für die WiFi Funktionen benötigt, wodurch kein weiterer Stromfresser am Netz angeschlossen seien muss. Was das zum aktuellen Stand noch für Nachteile im Bezug auf Home Assistant hat werde ich im Absatz Home Assistant erläutern. Außerdem ist das Nuki Smart Lock von außen nicht zu sehen, was für mich einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt darstellt und man hat bei einem Schließzylinder mit Not- u. Gefahrenfunktion immer die Möglichkeit auch mit dem Schlüssel aufzusperren.

Montage:

Die Montage ist sichtlich einfach und bei den meist in Deutschland verbauten Europrofil Zylindern auch mit der Klemm-Anschlussplatte, welche über drei kleine Inbus Schrauben am Zylinder festgeklemmt wird zu bewerkstelligen. Somit hat das Schloss einen sicheren Halt. Es empfiehlt sich einen Schließzylinder mit Not- u. Gefahrenfunktion zu verwenden, welcher auch von außen gesperrt werden kann, wenn innen bereits ein Schlüssel steckt. Denn für das Nuki Smart Lock 3.0 pro steckt innen dauerhaft ein Schlüssel welcher durch das Smart Lock gedreht wird. Ich habe mich hier schon vor dem We.Lock für ein Abus Sicherheitsschloss wie das unter diesem Absatz verlinkte entschieden. Anschließend wird das Smart Lock nur noch auf die Adapterplatte aufgeklickt und schon ist das smarte Schloss fertig montiert.

App und Funktionen:

Da ich das Schloss erst seit ca. einer Woche in Verwendung habe, kann es hier sein, dass ich noch nicht alle Einstellungen gefunden habe. Falls ich etwas Wichtiges vergesse schreibt gerne einen Kommentar.
Ja, die Formulierung „gefunden“ trifft es ganz gut, denn die App ist leider nicht so Intuitiv wie ich sie mir gerne wünschen würde. Allerdings liegt das wohl an den unterschiedlichen Berechtigungsebenen für Besitzer und freigegebene Nutzer. Wodurch aber leider ein leichter Wirrwarr aus untermenüpunkten entsteht. Erst als freigegebener Benutzer merkt man dann, dass einige der Punkte über den vergebenen Pin abgesperrt sind, so dass sie nur vom Besitzer geöffnet werden können.

Im ersten Einstellungsfenster kann man das Protokoll und den Verbindungsstatus einsehen, den Anzeigenamen ändern und einen Link zum Startbildschirm hinzufügen. Bei den Sperrberechtigungen Lassen sich Benutzer freigeben, Keypads und Fernbedienungen (Fob) verbinden. Im Bereich Actions kann man sowohl die Swipe Actions (welche Aktion im Hauptbildschirm bei links- und rechsswipe ausgeführt wird) als auch Smart Actions einstellen.
Bei den Smart Actions handelt es sich um Smart Notifications und Warnungen und um die sehr praktische Auto Unlock Funktion. Diese wird nur getriggert, wenn man sich weiter als 100m (oder die in den Experteneinstellungen eingestellte Distanz) vom Schloss entfernt. Kommt man danach wieder in den Radius wird für 20 Minuten (Auch über Experteneinstellungen anpassbar) das Auto Unlock aktiviert. Also wird innerhalb dieser Zeit, wenn man sich in Bluetooth Nähe des Schlosses befindet die Türe automatisch geöffnet. Wichtig für Katzenbesitzer wie mich, die Empfindlichkeit kann hierbei geändert werden, so dass das Schloss erst bei stärkerer Bluetooth Verbindung (Bezeichnung in der App leicht verzögert oder stark verzögert) geöffnet wird. In meinem Fall hat sich die Einstellung leicht verzögert Bewährt, da stark verzögert zu längeren Wartezeiten vor der Türe geführt hat.
Außerdem lassen sich in den Experteneinstellungen noch Aktionen für verlassen und Betreten des Geofence Radius einstellen und die Aktion bei Bluetooth Verbindung von Tür öffnen auch auf nur aufsperren ändern.

Unterhalb des Menüpunktes „Funktionen & Konfiguration“ befinden sich dann die Einstellungen die nur der Besitzer (des Pins) machen darf. Unterhalb von Allgemein lassen sich der Name, die Pin, der Standort und die Zeitzone des Gerätes ändern. Außerdem kann man die Firmware aktualisieren, die Art des Türgriffs bei Änderung einstellen und die Haltedauer der Falle und Umdrehungen beim Sperren anpassen. Auch die Kalibrierung und Optimierung des Sperrweges kann hier vorgenommen werden.

Außerdem lassen sich unter „Funktionen & Konfiguration“ das integrierte WLAN einrichten, der Batteriestatus überprüfen, Einstellungen für Button und LED anpassen und zusätzliche kostenpflichtige Services buchen.
unter Funktionen kann man das Schloss automatisch nachts nach Zeitplan absperren lassen, weitere Zeitsteuerungen einfügen, einen Auto Lock einstellen, der das Schloss nach einer bestimmten Zeit automatisch absperrt und die Zeit für die Lock ´n´ Go Funktion, bei der das Schloss entsperrt und nach der eingestellten Zeit wieder versperrt wird, einstellen.
Unter Integrationen lässt sich ein Cloud Account bei Nuki Web einrichten, Benachrichtigungen definieren und Verbindungen zu Apple HomeKit und Alexa herstellen. Außerdem kann man hier einen Nuki Door Sensor verbinden welcher weitere Funktionen freischaltet.

Alexa:

Da die Verbindungsmöglichkeit aus der Nuki App bei mir nicht funktioniert hatte, habe ich die Verbindung über den Nuki Alexa Skill angestoßen, was ohne Probleme funktioniert. Wenn das Schloss verbunden ist, lässt es sich wie jedes andere Smart Lock vorerst nur per Sprache, Routine oder Alexa App zusperren. Da das Aufsperren ein Sicherheitsrisiko birgt, muss dies Explizit in den Einstellungen des Gerätes aktiviert und mit einem Pin versehen werden, welcher dann auch per Sprache an Alexa gegeben wird. Da ich diese Möglichkeit als sehr Unsicher ansehe, habe ich sie nicht mehr aktiviert und kann deshalb auch nicht näher darauf eingehen. Das Zusperren per Sprache funktioniert allerdings ohne Problem.

Home Assistant:

Seit 12.04.2023 lässt sich das Nuki 3.0 Pro ganz einfach über MQTT in Home Assistant integrieren. Die Anleitung dazu findest du hier: Nuki Smart Lock 3.0 Pro komplett lokal über MQTT in Home Assistant

Im Gegensatz zum normalen Nuki 3.0 mit Bridge, lässt sich das 3.0 Pro Aktuell noch nicht mit Bordmitteln lokal mit Home Assistant verbinden. Zum aktuellen Zeitpunkt (29.03.2023) kann das Nuki 3.0 Pro nur per Cloudverbindung über die HACS Integration „Nuki Lock“ verbunden werden. Eine Anleitung dazu findet ihr auf der Nuki Webseite. (So wird’s gemacht: Nuki mit Home Assistant verbinden – Nuki)
Leider ist die Cloud aber zu Stoßzeiten des Öfteren überlastet und ein von Home Assistant angestoßener Vorgang kann dann schon mal 1-2 Minuten dauern. Auch die Aktualisierung des Status in Home Assistant funktioniert im Poll verfahren und kann bis zu 5 Minuten dauern. Aufgrund dieser Tatsachen war ich schon kurz davor auf das normale 3.0 mit Bridge umzuschwenken, bis ich gelesen haben, dass noch in diesem Jahr eine Firmware Version kommen wird, welche eine lokale MQTT Verbindung unterstützt. Diese ist auch bereits für Betatester verfügbar und funktioniert unter Home Assistant mit dem Standard MQTT Broker. Da ich persönlich aber bei einem „produktiven“ Schloss keine Beta verwenden möchte, warte ich einfach auf die Veröffentlichung der Stable Version und finde mich bis dahin mit den paar kleinen Lags ab. Wenn ihr zu Home Assitant ein komplettes Video Tutorial haben möchtet, gebt gerne in den Kommentaren bescheid.

Es gibt auch die Möglichkeit sich über einen ESP32 eine „Nuki Bridge“ zu bauen, was bei mir aber auch mit starken Verzögerungen funktionierte und die Standard Cloud Funktionen über die App funktionierte nicht mehr richtig.

Fazit:

Schon nach der ersten Woche Nutzung bin ich von den Verbesserungen die das Nuki mir gegenüber dem We.Lock gebracht hat begeistert. Ein automatisches Öffnen der Türe, wenn man Einkäufe oder anderes in der Hand hat ist wirklich perfekt. Auch die Möglichkeit die Türe über Home Assistant automatisch abzusperren wenn die Türe geschlossen wird, oder wenn jemand klingelt und ich zuhause bin die Türe aufzusperren ( !! nicht öffnen !! ), so dass ich das nicht mehr manuell machen muss um meine Pakete an der Türe entgegenzunehmen, ist echt super. (Ja, meine Türe ist grundsätzlich immer doppelt abgesperrt.) Außerdem lasse ich die Türe auch direkt aufsperren, wenn ich einen meiner Schlüssel vom Schlüsselbrett nehme. All diese Änderungen welche dazu führen, dass ich mein Schloss fast gar nicht mehr manuell bedienen muss, gepaart mit der hohen Sicherheit die das in Österreich entwickelte Schloss mit sich bringt, ergeben für mich das perfekte Smart Lock, welches ich nach der ersten Woche uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

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Thomas Wiesner

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